Bier aus Bodenwöhr seit 1758

Bereits im 13. Jahrhundert entstand in Bodenwöhr das erste Hüttenwerk. Bei Gluthitze schmolzen die Arbeiter Eisen aus dem Gestein. Ab 1464 half ihnen dabei die Wasserkraft des Hammersees.

Über all die Epochen haben sich zwei Dinge nie verändert, hier zwischen Wald und See: der familiäre Zusammenhalt und der große Durst.

1738 baten die Arbeiter des Hüttenwerks Bodenwöhr ihren Kurfürsten Karl Albrecht um die Errichtung eines eigenen “praunen Brauhauses”, um sie vom nicht besonders wohlschmeckenden Import-Trunk aus den umliegenden Ortschaften zu befreien. Das 18. Jahrhundert war geprägt von Kriegen und sozialen Umwälzungen. Die Freude an einer frischen Maß bildete da eine wohltuende Konstante.

Aber schon damals mahlten die Mühlen des Staates leider langsam.

1758, also erst 20 Jahre später, konnte der erste Braumeister, Peter Still aus Fischbach, am Hammersee seine Arbeit aufnehmen. Schon damals zeigte sich, wie wichtig die Institution „Familie“ im Brauwesen ist: Peter Stills Neffe, der kleine Valentin, sollte im Erwachsenen-Alter als „Pater Barnabas“ weltberühmt werden. Der Kurfürst dagegen hatte zunächst den größten Wunsch seiner braven Bodenwöhrer Untertanen erfüllt.

1759 braute Peter Still 800 Eimer (Eimer = 64 Maß) ein. Unglücklicherweise starb der begnadete Braumeister noch im selben Jahr. In den nächsten Jahrzehnten kristallisierte sich heraus, dass ein “Churfürstliches Brauhaus” nicht so ideal zu führen war wie die Familienbetriebe, die damals landauf, landab noch üblich waren. Daher entschloss sich das Kurfürstentum Bayern 1804 zur Privatisierung. Zwei Jahre später wäre das Brauhaus anderenfalls „königlich baierisch“ geworden. Aber vermutlich nicht besser.

1884 erwarb Johann Baptist Jacob, Urgroßvater der heutigen Inhabergeneration Marcus und Friedrich Jacob, das Unternehmen. Die nächsten beiden Generationen Jacob (jeweils mit Vornamen Friedrich) übernahmen seinen Pioniergeist und den eisernen Willen, den Betrieb zugunsten der Qualität und der Mitarbeiter stets auf dem Laufenden zu halten.

Der Fortbestand der Familientradition ist auch heute gesichert. Für die Zukunft steht die nächste Generation Jacob bereit, um die Jahrhunderte lang überlieferten Werte erfolgreich in die fünfte Generation zu tragen. Diese hat von Geburt an Bier im Blut, wie schon die gesamte Familie Jacob.  

Lohn der Mühe: Seit 1994 wird das Jacob Weißbier ununterbrochen mit dem Goldenen DLG-Preis prämiert. Und die Familie Jacob will alles daran setzen, damit dies auch so bleibt. “Wir sind einer langen Tradition verpflichtet sowie der Liebe zu unserer Region, der Oberpfalz, und den Menschen, die hier leben.”